Antrieb

Kettenverschleiß

Die Kette ist ein Verschleißteil. Die Lebenserwartung einer Kette hängt sehr stark vom Einsatz, vom Fahrstil und der Pflege ab: Bei jedem Tritt in die Pedale lasten auf den Gelenkbolzen enorme Kräfte, dadurch wird die Kette im Laufe der Zeit gedehnt. Fahren Sie gerne in schweren Gänge und im Wiegetritt den Berg hoch, ist die Kette schneller gedehnt als bei einem "Nähmaschinenfahrer", der leichtere Gänge und hohe Trittfrequenzen bevorzugt. Ein anderer entscheidender Faktor ist Dreck. Schmutzpartikel, die in die Gelenke geraten, entwickeln einen Schmirgeleffekt. Wer gerne im Schlamm fährt, sollte daher seine Kette häufig putzen und ölen. Ein dritter Faktor ist das Schaltverhalten. Starker Kettenschräglauf streßt die Kette, daher besser nicht in Extremgängen fahren. Auch das Schalten unter Volllast schont die Kette nicht.

Im Prinzip kann mensch eine Kette so lange fahren, bis Kette und Ritzel komplett verschlissen sind und die Kette bei starkem Antritt über die Zähne springt. Mehrere Gründe sprechen dagegen: 1. Nicht nur das Ritzelpaket wird abgenutzt sondern auch die vorderen Kettenblätter. Wenn diese getauscht werden müssen, geht das richtig ins Geld. 2. In eine gedehnte Kette steckt mensch bis zu 30% seiner Kraft, die dann weniger auf der Straße ankommen. 3. Mit einer verschlissenen Kette läßt sich die Schaltung nicht mehr wirklich gut einstellen. Lassen Sie am besten regelmäßig den kettenverschleiß im Fachbetrieb mit einer Meßlehre überprüfen.

Kettenpflege

Die Kette nie mit Lösungsmitteln oder Entfettern behandeln, da damit auch die Schmierung aus den Gelenkbolzen der Kette entfernt wird, wo mensch später nur schlecht wieder Öl reinbekommt. Außerdem bleibt wahrscheinlich auch Lösungsmittel an den Gelenkbolzen zurück, so dass sich das Öl damit mischt und seine Schmiereigenschaften so ziemlich verliert.

Die Kette reibt mensch am besten alle paar Wochen mit einem trockenen Lappen ab und ölt sie hinterher. Ist die Kette stark verdreckt, kann auch eine Zahnbürste gute Dienste leisten. Zum schmieren empfehlen wir ein Kettenöl auf Estherbasis. Das hat mehrere Gründe: So genannte Kettenfließfette sind zu zäh. Sie gelangen nicht dahin, wo sie wirklich wichtig wären, nämlich in die Gelenke, halten dafür aber sehr lange auf der Kette und halten auch sehr gut jeden Schmutz fest. Gegen Silikonöle und Teflonschmierstoffe spricht zum einen, dass Sie den Drücken in den Gelenken nicht standhalten und herausgepreßt werden, zum anderen, dass Teflon und Silikone nicht biologisch abbaubar sind (und das in Zeiträumen von millionen Jahren gedacht) und bei Regen nun mal die Schmierung von der Kette gewaschen wird.

Ritzel und Kettenblätter
Die Ritzel kann mensch mit Entfetter und einem Lappen putzen, ebenso die vorderen Kettenblätter und die Kurbel. Die Schaltröllchen sollten auch entkrustet werden, allzu häufig muß mensch die regelrecht ausgraben. Alle Gelenke an Umwerfer und Schaltwerk werden danach mit einem Tropfen dünnflüssigen Öls geschmiert